Früher war es laut, sehr laut. Wenn wir im Sommer in Athen, Volos oder Thessaloniki die Fenster öffneten, brandete der Lärm frisierter Mopeds und vor allem unablässiges Hupen in die Hotelzimmer rein. Die Mopeds gibt es immer noch, aber das Hupen ist fast völlig verschwunden. Als ob die Energie fehlte, seinem Recht Nachdruck zu verleihen. Weil eh alles egal ist. Was ein gutes Stichwort ist. Es gibt praktisch keine Häuserwand, keinen Betonträger, der nicht mit Graffitis vollgesprüht wäre hier in Athen. Gut, die meisten Kirchen scheinen verschont, die Akropolis auch, einige Banken stehen fassadenmäßig noch ziemlich makellos da. Aber sonst? Athen ist die europäische Hauptstadt des Graffiti und hat es als solche auch in die New York Times geschafft. Der akustische Lärm ist dem optischen gewichen. Meist sind es ja nur Krakeleien, Parolen, Slogans. Viel Antifa. Manchmal sind schöne Sachen dabei. Und es gibt niemanden, der sich besonders aufregte, die Polizei schaut weg. Es gibt anderes zu tun.
Pigeon English under the pictures.
I remember the noise of 1000 honks in the hotels of Athens, Volos or Thessaloniki when we opened the windows in our summer holidays. These days are gone. Instead almost no wall in Athens has been left out of graffitis. Most of them just slogans and tags. As if the acoustic noise had been replaced by optical noise. But some of them are really beautiful. Even the New York Times wrote about a city which nowadays seems to be the Graffiti Capital of Europe.