Das Archäologische Nationalmuseum in Athen wirkt selbst schon museal. So wenig wird die erstrangige Kunst der Antike in dem klassizistischen Bau aus dem 19. Jahrhundert inszeniert. Ich komme häufig an dem Gebäude vorbei, es liegt direkt an meinem Fußweg ins Zentrum der Stadt. Vorher laufe ich an der Ostseite des Pedion tou Areos Parks vorbei, der zumindest in den Randflächen einer Müllhalde gleicht und eine ziemlich dramatische Bühne der Drogenszene ist, wie man auch von außen wahrnehmen kann. Vor der zurückgenommen prachtvollen Fassade des Museums dann: ein Mannschaftsbus mit Polizisten, von denen manche in Kampfmontur mit Schilden und Knüppeln auf der Strasse stehen. Manchmal schauen sie mich an, als käme ich aus der benachbarten Autonomen-Hochburg Exarchia und versteckte Brandbomben in meinem Rucksack. Da mache ich dann lieber mal keine Fotos. Und im Museum selbst? Wunderbare Skulpturen, unprätentiös ausgestellt. Schönheit, die in Athen immer irgendwo in unmittelbarer Nachbarschaft zum immer auch präsenten Hässlichen zu finden ist. Und, anders als die Exponate im Museum, nicht unbedingt aus der Vergangenheit stammen muss.
Pigeon English under the pictures.
The National Archaeological Museum of Greece presents its famous art of the antiques in an almost humble way. When I went there for the first time, I had to pass the dilapidated Pedion tou Areos Park, which seems to be a hotspot for drug addicts. Inside the museum: the most gorgeous sculptures. Maybe more than anywhere else, you can find find beauty right next to the ugliness and the obscene in the Athenian urban landscapes.