Cityscapes – Cologne in Winter Depression 2017

Of course Cologne isn’t depressive, Cologne is exactly what it’s vsitors might see in it. But in January there is no laughter, not even in Cologne.  There are weather conditions. And after some light-tight days the city is blurry – or at least my mood is. There is a long tradition of Cologne-Bashing, especially from writers, especially during the period of enlightenment. That’s because of it’s then allmighty Catholic Church. There is no almightiness now in town, besides the indolence of it’s inhabitants, who can bear grievances, and yes, even can enjoy bearing. One of the better known Cologne-Bashers was the poet Rolf Dieter Brinkmann. Here’s one quote, which shows his level of enthusiasm for the city: A dirty yellow sky, a dirty yellow sky, a yellow dirty sky, a crappy yellow dirty filthy, Cologne sky, a crappy sky, a fucking bitch of a sky, a crappy yellow dirty Cologne fucking misery shit-sky, a sky, fucked up by shredded light. That quote nearly expresses my mood this morning. But Cologne is what it is, or so to say: winter depression, c’est moi. I had to leave the appartement. With a digital camera and an old Rolleiflex. Went to the Rheinauhafen. Walked and walked, passed the stylished buildings, which are rented by lawyers, senior consultants, mediators and business consultants, living like ticks from the blood of an decreasing industry. But as I walked long enough I was thinking: Well, the sky is dirty, even filthy, but it’s not yellow. And when you walk long enough, and if you really want, then the grey sky even can turn blue. Speaking with Brinkmann: Who told you, that this is life? Im going into a different blue.

 

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Natürlich ist nicht Köln depressiv, Köln ist das, was seine Betrachter darin sehen, Köln ist Köln, wie es singt und lacht (oder war das Mainz?). Aber Anfang Januar lacht nicht mal Köln. Denn ganz objektiv: es gibt Wetterlagen, auch in Köln. Und nach ein paar Tagen lichtundurchlässigen Hochnebels trübt sich die Stadt, oder richtiger: meine Stimmung. Es gibt eine lange Tradition des Köln-Bashings, gerade von Schriftstellern, gerade während der Aufklärung. Das hatte früher mit der allmächtigen katholischen Kirche zu tun. Allmächtig ist hier aber gar nichts mehr,  außer vielleicht die Indolenz seiner Einwohner, die auch Missstände erträgt, und wichtiger: das Ertragen auch genießen kann. Ein leidlich berühmter Köln-Beschmutzer war der Lyriker Rolf Dieter Brinkmann. Vom WDR erhielt er 1973 ein Tonband und dokumentierte damit sein Umfeld, seine Frau, sein  Kind, und natürlich sich selbst. Hier ein Zitat, das seinen ganzen Köln-Enthusiasmus auf den Punkt bringt: Ein gelber schmutziger Himmel, ein gelber schmutziger Himmel ein gelber schmutziger Himmel, ein mieser gelber dreckiger, schmutziger Kölner Himmel, ein mieser Himmel, ein verdammter Scheißdreck von Himmel, ein mieser gelber schmutziger Kölner verfluchter elender Kackhimmel, ein von Lichtfetzen verkackter Himmel. Das in etwa war meine Stimmung heute morgen. Köln ist das, was es ist, die Winterdepression dagegen: das bin ich.  Also ging ich an die Luft, die man euphemistisch „frische“ nennt. Mit einer digitalen Kamera und der alten Rolleiflex. Ging zum Rheinauhafen. Ging und ging, und vorbei an den schicken Bauten, die vermietet sind an Rechtsanwälte und Senior Consultants und Mediatoren und Unternehmensberater und all jene, die wie Zecken von den immer kleiner werdenden produzierenden Rindern leben. Und irgendwann beim Gehen stellte ich fest: es ist schon nach wie vor ein verkackter  Himmel, schmutzig auch, aber er ist nicht gelb. Und wenn man nur lange genug gegangen ist, wenn man nur stark genug will, dann ist er sogar blau. Oder um mit Brinkmann zu sprechen: Wer hat gesagt, daß sowas Leben / ist? Ich gehe in ein anderes Blau.

 

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