Cologne Photokina 2016

Photography – there is no other art form, where the instrument of creation seems to be even more important than the creation itself. I spend at least as many time visiting websites which analyze old or new photography gear as reading photography books or visiting websites of great photographers. Maybe in the hope of achieving the same level of art just by buying the right gear. There is no place on earth, where the tendency of replacing the aim or purpose with the instrument of achieving that aim is as evident as in the ‚photokina‘ photography trade show, the biggest photography fair in Europe. No one (including myself) would visit a trade show, which exhibits pencils and electric typewriters and keyboards, because (even though I am foolish) I am not stupid enough to believe in the possibility of writing as fascinating books as Proust or Nabokov just by using the right pencil. It’s all becoming apparent in the Photokina in Cologne: the fervor in grabbing new publicly displayed photography gear to shoot sorrowful models or models with a permanent smile is as strong as the passion to look at new lenses. It’s just desire which makes the economy run smoothly.

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Es gibt sicher keine andere andere Kunst, in der das Mittel der Kunstausübung so sehr im Mittelpunkt steht wie in der Fotografie. Ich verbringe mindestens so viel Zeit mit Websites, die alte oder neue Fotoapparate beschreiben oder bewerten wie mit der Betrachtung von Fotobüchern oder Websites großartiger Fotografen. Vielleicht in der Hoffnung, dass es nur den richtigen Apparat braucht, um genau so gute Fotos machen zu können wie die bewunderten Vorbilder. Die Verdrängung des Zwecks durch das Mittel zum Zweck wird nirgends deutlicher als auf der Photokino, Europas grösster Fotomesse. Niemals käme ich auf die Idee, eine Messe zu besuchen, die Bleistifte, Füllfederhalter, mechanische oder elektrische Schreibmaschinen oder Tastaturen von Computern vermarkten will. Weil nicht mal ich daran glaube, auf einer solchen Messe das richtige Mittel zu finden, um genauso gut schreiben zu können wie Proust, Nabokov oder auch nur Jonathan Franzen. Auf der Photokina in Köln wird all das evident: Die Inbrunst, mit der vor allem männliche Besucher zu ausgelegten neuen Produkten greifen, um traurig aussehende oder dauerlächelnde Models abzulichten, unterscheidet sich in nichts von der Inbrunst, mit der sie neue Objektive betrachten. Es ist Begehren, was die Wirtschaft laufen lässt.

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