Ich war überrascht, plötzlich den Einsatz einer Blaskapelle zu hören. Kurz nur, aber laut. Die Chora, die wie ein Amphitheater mit Häusern wirkt, ist ein einziger Lautverstärker. Vor der Kirche konnte ich einige Leute sehen, also ging ich hin. Da stand eine Doppelreihe von Soldaten in Camouflage und mit Gewehren. Ich ging an ihnen vorbei, hörte Gesänge in der Kirche, sah Kinder, manche wurden von ihren Müttern getragen, gleich daneben standen weitere Soldaten in Kampfuniformen. Ohne Gewehr. Einige Männer mit Bärten hielten die Lithurgie, ich nehme an, der rot gewandete war der ranghöchste. Hierarchie gibt es in der Kirche ja genauso wie beim Militär. Nachher las ich, es sei der Thomas Sonntag, der da begangen wurde. Er feiert, ich zitiere: ‚die Erscheinung des Auferstandenen vor dem Apostel Thomas‘. Und so unverkrampft wie in der Orthodoxie findet man in anderen Kirchen wohl selten die Verbrüderung von Kampf und Glaube. Da werden die Heiligen von Soldaten noch durch das Dorf getragen.
Exactly one week after Easter the orthodox world celebrates the Sunday of Thomas – a feast which reminds the appearance of the risen one in front of apostle Thomas. And you can witness the fraternisation of battle and belief in Greece, which is paraded in the same relaxed manner as in the whole orthodox world. Where the saints are heightened by the arms of soldiers.