Cologne Zoo Revisited

 

It’s been a long time, since I’ve been in the zoo. I went there lately when I had a day rest. The feeling in advance of the visit was quite similar to the feeling I get when I see a circus tent from a distance: a shady melancholy arises, as I am thinking about desperately endeavored clowns or once wild animals, which are deprived of their freedom, caged in a small space und restlessly dodging in that space. Very much alike the panther in Rainer Maria Rilkes same-named poem: His gaze against the sweeping of the bars / has grown so weary, it can hold no more. / To him, there seem to be a thousand bars / and back behind those thousand bars no world. Of course the animal terrains und enclosures are much more appropriate for the species nowadays. Anyway, just a few animals could be seen that day. Some human beings of course and two cheetahs lying majestically on two artificial hillocks. The bears probably slept in their caves. It’s quite intelligent to visit the zoo when a lot of animals are hibernating. I entered a building which was like a small version of an Indian palace but only from the outside. Being inside, I could not stand the penetrating stench of the small monkeys. When I was outside again, I took a deep breath, saw the clouds covering the sun and one of the few high-rise buildings of this town appeared amid the fern. Then I went to the monkey house with the bigger species. As always they were spectacular, maybe because they’re mirroring us, showing what happens if you rub off the make up of our civilized manners with a small cotton pad. Had I put on make up, it would have melted away, my glasses and the lenses of my cameras misted because of the humidity in the monkey house. The apes seemed to be quite sad on this remarkable day. Sadder than the crocodiles in another building, because crocodiles don’t seem, they just be – and being so different from humans they don’t mirror anything. After two hours of visiting animals I walked towards the exit. The visit hadn’t been as depressive as I had  thought in advance. Not as depressive as Rilke’s poem anyway. But why is the outcome of pictures as dark as it happens to be? Maybe it’s because you mainly take pictures according to your expectations rather than showing what you really see. Or you just can see what you’re expecting to see.

P.S. As always I beg pardon for my abuse of the English language. All pictures were taken with the Fuji X100t and the Sony A7s paired with the legendary Nikon Ai-S 105mm 2.5.

Deutsche Übersetzung: unter den Bildern.

 

Ich war lange nicht mehr im Zoo. Jetzt wieder, an einem freien Tag. Das Gefühl ganz ähnlich wie bei der Ansicht eines Zirkuszelts, melancholische Umschattung, wenn ich an verzweifelt bemühte Clowns denke oder eben wilde Tiere, ihrer Freiheit endgültig beraubt, auf engem Raum eingesperrt und unruhig wie in Rainer Maria Rilkes Gedicht der ‚Panther‘: Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd‘ geworden, dass er nichts mehr hält. / Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe /und hinter tausend Stäben keine Welt. Natürlich sind die Käfige und Gehege heute ‚artgerechter‘ als zu Rilkes Zeiten. Und Tiere waren auch nur wenige da. Jedenfalls zu sehen. Ein paar Menschen, das schon, auch lagen zwei Geparde majestätisch auf ihren künstlich aufgeschütteten Hügeln, die Bären hatten sich in die Höhlen zurückgezogen. Es ist klug, in den Zoo zu gehen, wenn die Tiere ihren Winterschlaf halten. Das Haus mit den Meerkatzen und anderen kleinen Vertretern der Affengattung gestattete nur einen kurzen Besuch wegen seines durchdringenden Gestanks. Als ich draußen war, holte ich tief Luft, sah, wie sich Wolken vor die Sonne schoben, zwischen Farnen dräute eines der wenigen Hochhäuser der Stadt. Dann ging ich in das Affenhaus für die größeren Exemplare. Die Menschenaffen sind immer ein Spektakel, weil sie wie ein Spiegel sind, der zeigt, was wir sind, wenn wir die schöne Schminke der Zivilisation mit ein bisschen Watte abreiben. Hätte ich Schminke im Gesicht gehabt, sie wäre zerlaufen, die Brille und die Objektive der Kameras beschlugen von der Feuchtigkeit im Affenhaus. Die Affen wirkten traurig. Trauriger als die Krokodile, die gar nicht wirken, sondern sind, und zwar so anders, dass sie als Spiegel ausfallen. Nach etwa zwei Stunden strebte ich zum Ausgang. Es war gar nicht so schlimm wie gedacht. Nicht so wie in Rilkes Gedicht. Nicht so dunkel und grau, wie die Bilder vermuten lassen. Warum die Bilder dennoch so sind, wie sie sind? Vielleicht, weil man mehr nach seinen Erwartungen fotografiert als das, was man sieht. Oder weil man nur sieht, was man eh schon erwartet.

P.S. Alle Aufnahmen entstanden mit der Fuji X100t und der Sony A7s mit dem legendären Nikon-AI-S-Objektiv 105mm 2.5.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..