Bologna hat einige Beinamen, von denen der augenfälligste sicher ‚Die Rote‘ ist: Bologna – La Rossa. Rot wie das Blut, das aus unseren Gesichtern wich, als Esther und ich in einem Cafe saßen und sie nach unten griff, um ihre Tasche, die sie unter den Stuhl gelegt hatte, an sich zu ziehen. Aber da war nur Luft, die Tasche weg. Das Handy, das Geld, der Ausweis, die Karten. So ziemlich alles, was man in der Fremde braucht. Nicht mehr da. Kein schöner Einstieg für einen dreitägigen Stadturlaub. Irgendwann dann, nach dem Besuch eines Polizeireviers und nachdem endlich alle Karten gesperrt waren, öffneten sich unsere Augen, unsere Sinne wieder für das, was schön ist in Bologna, der ‚Roten‘. Die Backsteingebäude der Altstadt, das Licht in den zahllosen Arkaden der Stadt, nachts, wenn die Studenten die Cafés und Restaurants besuchen. Und vielleicht darauf hoffen, dass ein junger Wiedergänger Bertoluccis sie für eine Filmrolle entdeckt.
Zitat John Berger (Ein Geschenk für Rosa):
Bologna ist eine unwahrscheinliche Stadt – eine, durch die man nach seinem eigenen Tod schreiten wird.
Pigeon English under the pictures.







